Montag, 24. Oktober 2011

CDM IV - bis Toulouse, zum Kilometer 0

In Bram, einer kreisrund angelegten alten Stadt (nur auf Luftbildern schön zu erkennen) ergibt sich ein netter Standplatz direkt am CDM.
In diesen kleinen Städten ist um diese Zeit nichts mehr los. Die Saison ist vorbei, die Touristen sind fast alle weg.-
Diese Geschwindigkeitsbeschränkung braucht keine Befestigung mehr, die Platane hält sie fest.

Ein früherer Schleusenwärter einer Schleuse bei Treboul war glühender Anhänger Okzitaniens. daher stammen die Symbole an der Schleuse.

Der Herbst, der hier mit kühler Luft und Sturm Einzug gehalten hat, ermöglicht durch sein Farbenspiel solche Bilder.

Stundenlang möchte man das Blätterspiel (Blätter-Licht-Wasser) beobachten.
Nächste grössere Stadt ist Castelnaudary. Wir stehen mit unserer Liberty recht laut (Verkehr) direkt am Kanal.

Einige Kilometer weiter erreicht Rei nun den Scheitelpunkt des CDM auf ungefähr 190m Seehöhe.
Dort wird der CDM mit Wasser aus dem Stausee St.Ferreol bei Revel gespeist.

Auf der Passhöhe von Naurouze steht auf einem kleinen Hügel ein Obelisk zu Ehren des Erbauers des CDM Pierre-Paul Riquet. Ein lohnender Spaziergang!

Entlang des Wasserversorgungskanals wurde ein herrlicher Radweg angelegt, den wir am Spätnachmittag befahren haben.

Das ist ein Suchbild! Vielleicht hat jemand Lust, einen Kommentar dazu zu schreiben!?! Der Radweg ist abwechslungsreich durch die vielen Kurven und durch die verschiedenartige Bepflanzung.

Weiter geht es auf und den CDM entlang unaufhaltsam Toulouse entgegen. Das folgende Bild zeigt einen alten Poller unter einer Brücke, an dem man Kerben erkennen kann, die die schweren Seile der Lastkähne beim Ziehen hinterlassen haben.
Die dazugehörige Brücke:
Der CDM hat uns begeistert und verzaubert. Auf dem Wasser und an seinen Ufern haben wir viele unvergessliche Stunden verbracht.

Freitag, 21. Oktober 2011

CDM III Homps-Carcassonne

Da ich beim letzten Beitrag Homps vergessen habe, möchte ich heute damit beginnen. Dieser Ort hat einen nett ausgebauten Hafen, der den Schiffen alles bietet und ausser einem staubigen Standplatz den WOMOS nichts bietet (kein Wasser, keinen Strom, keine Entsorgung).

Wir entschliessen uns spontan, essen zu gehen. Ein richtiges französischjes Menü. Das Essen ist sehr gut, aber zuviel. Einmal essen gehen reicht uns!-
Das folgende Bild zeigt eine typische Dreifachschleuse auf der Weiterfahrt.

Davon gibt es noch einige, denn wir sind noch lange nicht am Scheitelpunkt des Kanals.
Nächster Übernachtungsort ist Marseillette. Im Führer sehr trostlos beschrieben, aber ich finde einen sehr ruhigen, mit Zypressen eingefassten Standplatz direkt am Kanal und wir verbringen dort einen gemütlichen und romantischen Abend.

Als nächstes übernachten wir in Trebes, kurz vor Carcassonne. Weil die Paddelei von Marseillette bis hierher so schön war, beschliessen wir, die Strecke mit den Rädern noch einmel zu fahren. Es ist wirklich toll:

Der CDM ist abwechselnd mit Pinien, Platanen, Zypressen usw. eingefasst und zwischendurch passiert man gleich einer Mondlandschaft Abbrüche im sandigen Uferbereich. Ein herrlicher Radweg, völlig einsam. Wieder sind es ungefähr 20km. Tags darauf besuchen wir Carcassonne. Die Cite von Carcassonne ist Weltkulturerbe und gilt als das Ideal einer mittelalterlichen Ritterburg.

Das folgende Bild zeigt die Namensgeberin der Stadt, die maurische Burgherrin Carcas.

In der romanischen Basilika St.Nazaire (Langhaus=romanisch, Chor und Querschiff=gotisch) rasten wir und plötzlich beginnen 4 Russen zu singen. Wunderschön und ergreifend.

Und wieder geht ein traumhafter Abschnitt unserer CDM-Tour zu Ende

Samstag, 15. Oktober 2011

CDM II von Poilhes bis Homps

Nach dem Theater um das Paddel geht es munter weiter in das kleine verschlafene Örtchen Poilhes. Ich finde einen netten, schattigen Standplatz direkt am Canal.
Hier gehen die Uhren noch anders. Das  folgende Bild entsteht direkt am Treidelpfad (Begleitweg).
Weiter gehts am nächsten Tag nach Le Somail, einem weiteren, alten, romantischen Dörfchen mit einer sehr alten Brücke.

Von unserem Stellplatz aus

haben wir freie Sicht auf dieses Motiv. Der Tante-Emma-Laden (mit ausgezeichnetem Brot) ist in einem originellen Schiff untergebracht (ehemaliges Kanalfrachtschiff).

Von Le Somail aus unternehmen wir am nächsten Tag einen Ausflug mit dem Rad und zwar zur ältesten Kanalbrücke, die ich ohne Rad nie gesehen hätte.

Auf dem Rückweg machen wir bei einem Weingut direkt am CDM halt und verkosten und kaufen Wein.
Schaut aus wie eine Kirche, ist aber ein Weingut.

Mit dieser wertvollen Fracht muss ich nun zurückfahren, da nur ich ein Körberl auf dem Rad habe.

Am Nachmittag gehts dann weiter, zu Wasser und zu Lande nach Argens-Minervois.

Hier stehen wir wie immer "wild" und nur eine Schar Enten schnattert aufgeregt.
Damit geht ein weiterer Abschnitt unserer CDM-Fahrt zu Ende!

Dienstag, 11. Oktober 2011

Canal du Midi I

Der Canal du Midi (CDM), ein Weltkulturerbe, ist eine Abkürzung vom Mittelmeer zum Atlantik. Er wurde am Ende des 17. Jharhunderts eingeweiht und wird nur mehr touristisch genützt. Reinhard beginnt seine CDM-Fahrt in Agde am Sandstrand.
Trotz Gegenwind erreicht er die 2 km entfernte Einfahrt in die Lagune wo der Canal beginnt, verhängt sich in einer Fischerleine und der Gegenstrom ist so stark, dass Rei zwischendurch mit dem Boot zu Fuss gehen muss. Dann ist es aber geschafft und ruhig geht es weiter durch Platanenalleen.

Wir übernachten romantisch in einem lichten Wald am Canal und werden am Morgen unromantisch von Schüssen geweckt, denn die Jagdsaison hat begonnen.
Am nächsten Tag unternehmen wir zuerst einen Fahrradausflug und beobachten das rege Treiben an den zahlreichen Schleusen.

Das ist kein Zug, sondern ein Passagierschiff in der Schleuse, neben mir.
Reinhard paddelt dann weiter nach Beziers. Dort kreuzt der Canal den Fluss Orb mittels einer Brücke.

Bei der Brückeneinfahrt:

Diese Stadt kann mit noch einer Sensation aufwarten, und zwar mit der Treppenschleuse von Fonseranes.

Das sollte ein Höhepunkt der Fahrt werden, aber in der Nacht wurde Reinhards superleichtes Carbonpaddel gestohlen. Es war nur ins Boot gesteckt und nicht angekettet. Wir brauten einen ganzen Tag, um ein neues Paddel zu besorgen. Jetzt fährt er mit einem Plastikpaddel um 20.-Euro weiter. Muss auch gehen!!
Als nächstes besichtigen wir den im 13.Jahrhundert trockengelegten Etang de Montady.  Er wirkt aus der Ferne wie eine riesige Dartscheibe.

An der Ausfahrt des Canaltunnels von Malpas übernachten wir.

Mit dem Boot muss man im Tunnel auf Gegenverkehr achten! Die Freizeitskipper sind schlecht geschult und in ihrer Nähe herrscht absolute Lebensgefahr.

Wir geniessen die Abendstimmung am CDM beim abendlichen Spaziergang. Es ist wieder sommerlich geworden.

Mittwoch, 5. Oktober 2011

SW-Camargue usw.

Nun ist St.Maries de la Mer dran, ein kleines Städtchen, das auch um diese Zeit voller Touristen ist. Ein bisschen wie Velden in der Camargue. Wir besuchen die alte romanische Kirche und besteigen das Dach, von wo aus man einen herrlichen Ausblick in die Landschaft hat. Unser Stellplatz liegt direkt am Meer an der Promenade und von dort führt ein Radweg in ein Schutzgebiet. Mit den Rädern machen wir einen Ausflug und kommen an weissen Pferden und Flamingos vorbei
und finden total einsame Strände, die auch bei Reitern sehr beliebt sind.

Als nächsetes ist ein mittelalterliches "Schmankerl" dran: Aigues Mortes

Eine Stadt, als Ausgangspunkt für Kreuzzüge mit Hafen erbaut, versandet und vergessen. Die gesamte Stadtmauer ist erhalten und begehbar.

Trotz Reinhards Hüftproblemen sind wir sie gegangen. Ein lohnender Ausflug!-
Agde ist nun unser südlichster Punkt. Alter Stadtkern mit Kathedrale

herrliche Strände und klares, frisches Wasser.
Wir sind nun schon über einen Monat unterwegs. Da muss jetzt auch einmal ein Waschtag sein!

Reinhard erkundet mit dem Rad die Rundschleuse von Agde,

denn von nun an folgen wir dem Canal du Midi, den Reinhard mit dem Paddelboot bis Toulouse befahren möchte. Aber davon das nächste Mal!